Seniorinnen und Senioren der Mitgliedsgemeinden der Union progressiver Juden in Deutschland brachen für einen Turnus vom 19. Februar bis 4. März 2020 zur Erholung im Kurheim Eden-Park auf.
Rabbinerin Natalia Verzhbovska vom Landesverband progressiver jüdischer Gemeinden in Nordrhein-Westfalen begleitete die Gruppe und hatte außer den Gottesdiensten zum Schabbat zahlreiche Schiurim und Workshops zum liberalen Judentum, aber auch zu zahlreichen Alltagsthemen im Gepäck.
Das wunderbare, abwechslungsreiche Programm der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland bot den Teilnehmer*innen so viele Möglichkeiten, Konzerte, Ausflüge, Stadtführungen und andere Aktivitäten zu besuchen, dass keine Langeweile aufkam. Die drei erfahrenen Gruppenleiterinnen Tirza Hodes, Alla Fuhrmann und Aviva Edelkind waren für die Gruppe der Dreh- und Angelpunkt und haben nicht nur eine freundliche und erholsame Atmosphäre geschaffen, sondern die Teilnehmer*innen nahezu rund um die Uhr bestens betreut. Dies hat unseren Teilnehmer*innen so gut getan!
Häufig traf man sich zu Gesprächen und kreativen Aktivitäten. Die Modenschau, der Abend der Jiddischen Lieder sowie ein Gedenkabend mit Tirza Hodes wurden von allen Teilnehmer*innen als die Highlights des Aufenthaltes genannt. Ein Ausflug in die Jüdische Gemeinde nach Fulda und das Gespräch mit einem Vorstandsmitglied sowie die herzliche Gastfreundschaft dort hat gezeigt, dass es kein Problem war und ist, dass sich orthodox oder liberale geführte jüdische Gemeinden zum Gedankenaustausch begegnen. Nein, es ist sogar eine Bereichung, mehr von einander zu erfahren bzw. zu lernen.
Die Führung durch das jüdische Museum in Bad Kissingen, begleitet von Rabbinerin Natalia Verzhbovska, hat vielen Teilnehmer*innen neue Sichtweisen über die synagogale Symbolik und jüdische Bräuche eröffnet bzw. zum Nachdenken angeregt.
Die hauseigene Synagoge wurde zum täglichen Schacharit mit Rabbinerin Verzhbovska genutzt und es war kein Problem, dass hier liberale Jüdinnen und Juden gemeinsam beteten. Dadurch, dass die Rabbinerin immer anwesend war, hatten die Teilnehmer*innen auch die Möglichkeit, einen persönlichen Gesprächstermin mit ihr während ihres Aufenthaltes zu vereinbaren. Zahlreiche Senioren*innen, die aus einer Gemeinde ohne ständige rabbinische Betreuung nach Bad Kissingen gekommen waren, nutzten diese Möglichkeit, um über ihre Fragen und Problemen zu sprechen.
Alle Teilnehmer*innen kamen mit viel mehr Gepäck nach Hause zurück. Jeder hat mehrere Pfunde angesammelt, da die Verpflegung im Haus so ausgezeichnet war, dass man den Versuchungen nie widerstehen konnte. Ein großes Lob an die hervorragend geführte Küche mit einem solch abwechslungsreichen Essen. Wir wurden verwöhnt, als wären wir in einem First Class Hotel!
Große Wertschätzung erfuhr die Gruppe zum Schluss, als der Direktor der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland, Herr Aron Schuster, zu Besuch kam, um gemeinsam mit der Gruppe zu essen und sich über die zwei Wochen Aufenthalt berichten zu lassen.
Mit großer Freude, aber auch mit Wehmut sind wir alle wieder nach Hause zurückgekehrt, so berichtete eine Teilnehmerin, und mit der Hoffnung, dass es dieses Angebot wieder einmal für die liberalen Gemeinden geben möge.