Leben und Lehre

Was ist die Botschaft des progressiven Judentums?

Was ist die Botschaft des progressiven Judentums? Diese Frage wird von Jüdinnen und Juden aller Richtungen wie auch von vielen nichtjüdischen Zeitgenossen in Hinblick auf die unterschiedlichsten Themen immer wieder gestellt, angefangen von alten Ritualen bis hin zu modernen Fragen. Dieses Interesse entspricht dem Charakter des progressiven Judentums: Es ist tief in den Traditionen des Judentums verwurzelt und gleichzeitig bereit, angesichts modernen Sichtweisen und in Anbetracht neuer Lebensumstände bestimmte Neuinterpretationen vorzuschlagen. Es geht darum, das Judentum im 21. Jahrhundert als lebendige Kraft zu erhalten, die es in früheren Generationen war, mit einer klaren Aussage über den Glauben und die für heute gültigen Werte.

Einen Beitrag dazu leistet das hier in Auszügen widergegebene Buch „Progressives Judentum – Lehre und Leben“ von Rabbiner Jonathan A. Romain und Rabbiner Walter Homolka, übersetzt und redigiert von Dr. Annette Böckler (copyright 1999, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München). Das Standardwerk bezieht Position zu aktuellen Fragen, die das moderne Leben stellt, und zeigt, wie lebendig das Judentum darauf reagiert.

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Israel
Rabbiner*in
Kopfbedeckung (Kippa)
Diversität
Hochzeit (Chuppa)
Gemeinde
Geburt
Gebet & Gottesdienst
Bar / Bat Mitzwa
Alltag
Tod und Trauer
Foto: AGK/Maro Niemann
Abraham Geiger Kolleg

„Eine in ihrer Art wohl einmalige Dokumentation“

Reginas Erbinnen. Rabbinerinnen in Deutschland

Rabbinern Antje Yael Deusel und Rocco Thiede (Hg.)

Mir war nie darum zu tun, die Erste zu sein“, erklärte Rabbinerin Regina Jonas (1902‒1944) im Jahre 1938, „Ich wünschte, ich wäre die 100.000e!“ Heute sind weltweit weit über 1.000 Rabbinerinnen tätig, darunter auch eine Reihe von Mitgliedern der ARK. Die Rabbinerin Antje Yael Deusel, deren Liberale Jüdische Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bamberg e.V. Mitglied der Union progressiver Juden ist, und der Berliner Journalist Rocco Thiede haben neun von ihnen in ihrem gerade erschienenen Band „Reginas Erbinnen. Rabbinerinnen in Deutschland“ porträtiert. Zu Wort kommen Bea Wyler, Irit Shillor, Prof. Dr. Elisa Klapheck, Gesa S. Ederberg, Alina Treiger, Dr. Antje Yael Deusel, Natalia Verzhbovska, Diane Tiferet Lakein und Esther Jonas-Märtin.

Zusammen mit einer Einführung von Rachel Herweg, Grußworten der jeweils ersten Rabbinerinnen der unterschiedlichen Denominationen in den USA und in Großbritannien sowie einem Nachwort von Katharina von Kellenbach wird dieses Buch zu einer – wie Israel Schwierz es in seiner Rezension nennt – „in ihrer Art wohl einmalige Dokumentation.“‒ „Regina Jonas hat als Erste die gläserne Decke durchbrochen, aber ihre Fußstapfen haben keinen ausgetretenen Weg hinterlassen, ihre Fußspuren wurden verwischt. Und doch war sie die Pionierin, die uns gezeigt hat: Es gibt einen Weg – aber gehen müsst ihr ihn selber, jede für sich“, sagt Rabbinerin Deusel. „„Mein Weg ins Rabbinat war lang.“ Ihr Buch zeichnet auf anschauliche Weise die Wege ihrer Kolleginnen nach und vermittelt zugleich ein ganz aktuelles Bild von der Vielstimmigkeit jüdischen Lebend in Deutschland. Ein spannender Überblick für alle, die sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit befassen.

Reginas Erbinnen. Rabbinerinnen in Deutschland, herausgegeben von Antje Yael Deusel und Rocco Thiede. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig, ISBN 978-3-95565-427-6, 210-Seiten, € 19,90.

Rabbinerin Antje Yael Deusel

wurde 1960 geboren und ist Urologin und Rabbinerin. Neben ihrer Arbeit als Gemeinderabbinerin für die Liberale Jüdische Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bamberg ist sie in einer belegurologischen Praxis in Bamberg tätig. Seit 2013 ist sie als Seelsorgerin Mitglied im klinischen Ethikkomitee der Sozialstiftung Bamberg. Darüber hinaus hat sie einen Lehrauftrag im Fach Judaistik an der Universität Bamberg inne und unterrichtet in diesem Fach auch an der Evangelischen Hochschule Nürnberg sowie an der Universität Augsburg. Seit 2012 ist sie Vorstandsmitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland.

Rocco Thiede

wurde 1963 geboren und ist Publizist und Fotograf. In den meisten seiner über zehn Bücher behandelt er Themen rund um die Familie. Als Journalist arbeitet er für Tages- und Wochenzeitungen, den DLF und viele ARD-Hörfunksender mit den Schwerpunkten Religion, Soziales und Gesellschaft. Zu seinen Berichtsfeldern gehört seit fast zehn Jahren auch das jüdische Leben in Deutschland.

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