„Tausende von jüdischen Flüchtlingen aus der Ukraine erreichen gerade die Pforten unserer Gemeinden. Unsere Anstrengungen sind darauf gerichtet, sie ordentlich unterzubringen
und zu versorgen. Ohne die Solidarität und Unterstützung der Allgemeinheit für die jüdischen Flüchtlinge ginge es nicht. Danke!“
Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka, Vorsitzender der UpJ
Die 26 Mitgliedsgemeinden der Union progressiver Juden sind vollauf damit beschäftigt, Hilfskonvois in die Ukraine auszustatten, aber auch die Flüchtlinge mit offenen Armen hier in Deutschland aufzunehmen. In der liberalen Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld kamen heute am 8. März Flüchtlinge aller Generationen zusammen (Fotos). Ein Beispiel für viele. Alexandra Khariakova, Vorsitzende der liberalen Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna stammt selbst aus Charkiw und kam 1995 nach Deutschland. „Sie hat im Moment alle Hände voll zu tun mit Hilfsaktionen für die Ukraine „Es hilft, etwas Nützliches zu tun. In unserer Gemeinde beweist sich, dass Judentum vor allem Gemeinschaft ist. Doch ohne unsere Nachbarn, ohne die Kirchen und die Kommune ginge es nicht.“
Die Generalsekretärin Irith Michelsohn: „Bielefeld, Hannover, München, Oberhausen, Unna … Alle unsere Gemeinden sind vor Ort gut vernetzt, arbeiten seit Jahren in Netzwerken mit und können daher konkret helfen. Am letzten Wochenende ging ein großer Hilfstransport nach Zamosc (Polen) sowie direkt in die Ukraine mit medizinischem Material für Krankenhäuser.“
Zu diesem Netzwerk gehören die Menschen vor Ort. Michelsohn: „Der liberale Rabbiner von Kiew, Alexander Dukhovny, gibt allen Gemeindemitgliedern die UpJ als Kontaktadresse an, so dass wir uns in unserer Geschäftsstelle in Bielefeld um viele jüdische Flüchtlinge kümmern, die irgendwo in Deutschland ‚stranden‘.“
Besonders tatkräftig zeigt sich der liberale Rabbiner von Warschau, Stas Wojciechowicz, dessen Gemeinde Ec Chaim für Tausende von Flüchtlingen eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg nach Deutschland ist. Homolka: „Wir engagieren uns, aber ohne die Hilfe unserer nichtjüdischen Partner wären wir verloren.“